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e:lab-News #1

Projekt e:lab – Bürgerlabor für Energieinnovationen

Im Rahmen des Projekts e:lab soll das zukünftige Energiesystem in Bezug auf Dezentralität, Lokalität, Umweltaspekte und Teilhabe radikal neu gedacht und experimentell erprobt werden. Das Projekt wird gemeinsam bearbeitet von Fraunhofer UMSICHT und der wert-voll ggmbh. Es wird über drei Jahre von der Innogy-Stiftung für Energie und Gesellschaft finanziert.

e:lab ist als offenes Projekt konzipiert, bei dem sich jeder einbringen und mitarbeiten kann. Dazu gibt es zwei Formate: Energiecafés, in denen zu Energiethemen debattiert wird und Energiewerkstätten, in denen konkrete Projektideen ausgearbeitet und umgesetzt werden. Interessierte können sich immer mittwochs, ab 16 Uhr in der »DEZENTRALE – Gemeinschaftslabor für Zukunftsfragen« über das Projekt informieren und an konkreten energietechnischen Entwicklungen mitarbeiten.

Follow Up zum Energiecafé #1, 29. November 2016, DEZENTRALE

Das Energiecafé #1 thematisierte die Rolle einer intensivierten Bürgerbeteiligung für das zukünftige Energiesystem. Christian Dötsch (Fraunhofer UMSICHT, Ruhruniversität Bochum) stellte zunächst den gegenwärtigen Stand des Energiesystems in Deutschland vor und diskutierte in seinem Vortrag mögliche Anknüpfungspunkte für eine Lokalisierung und Dezentralisierung der Energieversorgung. Herbert Klemisch vom Wissenschaftsladen Bonn zeigte anschließend die Charakteristika von Energiegenossenschaften als einem wichtigen Werkzeug bürgerlichen Engagements in der Energiewende auf. Beate Petersen (BürgerEnergieGenossenschaft eG) ergänzte dies um die politische Perspektive und stellte eine Verknüpfung zur Gemeinwohlökonomie her. Die Präsentationen sind als Download verfügbar.

Im anschließenden Worldcafé wurden zahlreiche Ideen für das zukünftige Energiesystem eingebracht und diskutiert. Dabei ging es um die Nutzung von Mikroenergien aus menschlicher Bewegung oder Mikroklimata an Gebäuden, eine effizientere Verteilung von photovoltaisch erzeugtem Strom in Gleichstromnetzen, die Speicherung mittels kinetischer Speicher oder die Lastoptimierung durch automatisierte Ansteuerung von Verbrauchern im privaten Haushalt.

Als neue genossenschaftliche Betätigungsfelder wurden nachbarschaftliche Ringleitungen als Wärmequelle für Wärmepumpen und Klimaanalagen diskutiert oder Kleinstpumpspeicherkraftwerke in stillgelegten Schächten oder nicht mehr genutzten Schornsteinen.

Im Bereich struktureller Innovationen wurden Bürgerenergieräte, neue Förderinstrumente zur Kooperation von Mieter und Vermieter bei der energetischen Sanierung und vor allem vielfältige Kleinprojekte mit Bürgerbeteiligung diskutiert, um die Energiewende auf eine breitere Akteursbasis zu stellen und demokratisch deutlich besser zu legitimieren, als dies heute der Fall ist.

Im Nachgang zum Energiecafe #1 wurde vereinbart, die energietechnischen Innovationen im Projekt e:lab an zwei thematischen Strängen zu orientieren:

  • TinyHouse – energietechnisch optimiertes Wohnen auf weniger als 10 qm
  • Elektrolastenrad – neue Konzepte und Versorgungsstrukturen für urbane E-Mobilität

Bilder: Energiecafé #1 in der DEZENTRALE [Fraunhofer UMSICHT, wert-voll ggmbh

Nächster Termin: Energiewerkstatt #1 zum TinyHouse

Am 10. März 2017 wird die Energiewerkstatt #1 zum Thema »Tiny House« in der DEZENTRALE stattfinden. Energiewerkstätten sind das praxisorientierte Format des e:lab. Wir begrüßen die Gründer von „Wohnwagon“ aus Österreich (mobiles Zuhause für Selbstversorger: http://www.wohnwagon.at/), die uns mit einem zweitägigen Workshop in Ideen, Konzepte und die Umsetzung eines Tiny House-Projekts einführen.

Im Rahmen des ersten Workshoptages werden auch mögliche Ansätze für eine Kopplung von Tiny House-Bewegung und bürgerlicher Energiewende diskutiert und in konkrete Utopien gegossen. Diese Utopien bilden dann die Basis für die Energiewerkstatt am 11. März, bei der versucht wird, erste Skizzen und Mock-Ups zu erstellen und ein Projektteam für die Realisierung eines Tiny Houses noch im Frühjahr 2017 zusammenzustellen.

Anmeldung und Kontakt

Wir haben dein Interesse geweckt? Dann melde dich jetzt schon für das Energiecafé #2 und die Energiewerkstatt am 10./11. März an! Auch bei Fragen stehen wir gerne zur Verfügung:

Arne Riepe (a.riepe@wert-voll.org )

Patrick Jaruschowitz (patrick.jaruschowitz@umsicht.fraunhofer.de)

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